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Blick auf Wolferstadt

Natur und Geschichte am Uhlberg

Wanderweg Monheimer Alb Nr. 02

Für zünftige Wanderer und Freunde einsamer Wald- und Wiesenwege ist dieser Tagesausflug von rund 16 Kilometern Länge zum Uhlberg zu empfehlen. Die ungefähr vier Quadratkilome­ter umfassende Erhebung ist der höchste Berg des Jurahahnenkamms und liegt landschaftlich besonders reizvoll im nördlichen Grenzgebiet Schwabens.

Von Wolferstadt zum Hessenloch (4,8 km)

Auch bei dieser Wanderroute ist es ratsam, die Wanderung am Wolferstädter Dorfplatz zu beginnen. Hier lässt sich das Fahrzeug gut abstellen, außerdem bieten sich beide Gasthäuser an, sich vor oder nach der doch recht umfassenden, abwechslungsreichen und relativ langen Wandertour entsprechend zu stärken und die für die Ortsgeschichte so bedeutsamen Gebäu­lichkeiten zu besichtigen.

Für eine unserer längsten, aber auch schönsten Wanderungen im Gemeindebereich von Wol­ferstadt machen wir uns in Richtung Döckinger Straße auf die Wanderschaft. Wenn wir an der Laurentiuskapelle vorbei nach dem Ortsschild den ersten Berg genommen haben, wenden wir uns auf einer Kalkschotterstraße nach rechts und folgen der Straßenführung an der Mühlbucksiedlung entlang bis auf die nächste Anhöhe, die von einer großen Hecke gesäumt wird. In östlicher Richtung erreichen wir nach einigen hundert Metern die Franziskusgrotte. Außerdem fällt hier unser Blick auf die vor uns lie­gende Spitz- und die weiter entfernte Brenneisenmühle. Linker Hand führt der Weg weiter ins Tal zum ehemaligen Fußweg nach Rothenberg.

Vom Rothenberger Tal weist unsere Wanderstrecke zunächst in einem Bogen nach Nord­westen, an einer Lichtung entlang zu einem Schotterweg. Diesem folgen wir bis zum Wald­rand in nördlicher Richtung, ehe wir uns nach dem Durchqueren des Waldes der Regierungs­bezirksgrenze nähern. Wir wandern auf der Nordseite des Waldes ostwärts. Bald eröffnet sich ein herrlicher Blick auf Wolferstadt, wobei die Martinskirche auf dem Kirchberg deutlich hervortritt. Nach ca. 500 m orientieren wir uns am nächsten Waldsaum nordwärts, bis wir auf einen gut ausgebauten Feldweg treffen. Nun folgen wir dem Weg, der zur Ortsverbin­dungs­straße nach Rothenberg führt. Auf dieser blieben wir, nicht jedoch ohne das „Eich­nerkreuz“, das 1985 vom ehemaligen Leiter der evangelischen Akademie Tutzing Julius Eichner errichtet wurde, genauer anzusehen. Unmittelbar vor dem Ortseingang Rothenbergs steht dann eine uralte, knorrige Winterlinde, darunter ein Kreuz. Von den Einheimischen wenig beachtet, von Fremden bewundert, hat sie bis zu 500 Jahre auf der „Borke“. Fünf Män­ner mit ausge­streckten Armen reichen nicht ganz aus, dieses Naturdenkmal zu umspannen. Kurz vor der nächsten Wegegabelung weist unser Weg nach Osten bis zum angrenzenden Waldrand. Von dort laufen wir wenige Meter in Richtung Süden und schlagen dann wieder die östliche Him­mels­richtung ein. An der Südseite des Waldes entlang führt der Weg ins Hes­senloch. Bei den Jugendlichen der Umgebung ist dieser Ort als beliebter Grill- und Zelt­platz bekannt. Auch viele fremde Gruppen suchen während der Sommermonate in dem ab­geschiedenen Tal in freier Natur Ruhe und Entspannung.

Weniger geübte Wanderer könnten hier in südöstlicher Richtung die Wanderstrecke in Rich­tung Zwerchstraß um circa die Hälfte verkürzen.

  • Länge:

    13 km

  • Gehzeit ca.:

    4 Stunden

  • Aufstieg:

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    Abstieg:

  • GPX

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Vom Hessenloch zur Uhlbergruine (2,2 km)

Nach einer kurzen Ruhephase setzen wir unsere Wanderung zunächst nach Norden und dann halbrechts in Richtung Uhlberg fort. Leicht ansteigend bietet der Weg interessante Ge­steinsaufschlüsse, ehe er knapp vor dem „Edelweißfelsen“ zunächst leicht nach Osten, dann auf einer Kalkschotterstraße in nordöstlicher Richtung zur Uhlbergruine weiterführt. Herrli­che Laubwälder begleiten uns auf den über 600 m hoch liegenden Uhlberg. Stundenlang lässt es sich hier im Staatsforst wandern, ohne jemanden zu treffen. Nach gut eineinhalb Ki­lome­tern hat man dann, ehe man sich versieht, die Ruine der Ulrichskapelle erreicht. Kurz zu­vor lädt allerdings das Jägerhaus zu einer kleinen Verschnaufpause ein.

Die Geschichte der Ulrichskapelle, einer einst goti­schen Klosterkirche, wird vielfach mit der des Klosters Sta­helsberg vermischt und ist daher ungesichert. Die Klostergründung erfolgte vermutlich 1144 durch Graf Ulrich von Rechberg. Anlass dazu gab seine Tochter Adelheid, die sich mit ihren Freundinnen in der Stille des Uhl­bergs dem klösterlichen Leben widmen wollte. Die Kloster­frauen gehörten zunächst dem Or­den der Benediktinerinnen an und wech­selten 1244 zu den Zisterzienserinnen über. Rund 300 Jahre bestand das Kloster und entwi­ckelte sich zu einem gern besuchten Wallfahrtsort. Im Jahre 1525 wurde es während des Bau­ernkrieges von plün­dernden Horden zerstört. Heute sind nur noch die Außenmauern erhalten. Die kleine Ortschaft Uhlberg, sowie die Güter Spindel­weidach, Blumenberg und andere be­kannte Hofstätten in der näheren Umgebung sind heute verschwunden und restlos vom Berg­wald überwuchert. Man erzählt sich unter anderem, die Glocken der Kapelle seien in dem etwa 150 m ent­fernten Klosterbrunnen versenkt. Etwa 50 m westlich steht eine hochwüchsige Stieleiche (ca. 30 m hoch) im dichten Bu­chenwald, die allerdings durch die Sturmschäden der letz­ten Jahre emp­findlich gelitten hat.

Von der Kapellenruine zum Magdalenastein (2,1 km)

Von der Kapellenruine führt der markierte Weg dann nach Osten in den Wald und auf einem Sträßchen abwärts der Regierungsbezirksgrenze folgend nach einer Rechtskrümmung ins Tal. Über einen Kilometer wandern wir in südliche Richtung dem Tal im Wald entlang bis zur Ortsverbindungsstraße nach Möhren. Dort finden wir den Magdalenastein, der angeblich die Jagdgrenze zwischen der Pfalz Neuburg und der Gemeinde Möhren markieren sollte.

Vom Magdalenastein nach Zwerchstraß (2,9 km)

An der Wegkreuzung nahe weidenbestandener Fischweiher schlagen wir nach rechts den Weg in Richtung Zwerchstraß ein. Auf der Kalkschotterstraße gehen wir, bis wir nach ca. 500 m in das Tal des Westenbrunnenbaches links einbiegen. Dem Wiesental folgen wir bis zur nächs­ten Wegkreuzung, an der wir zunächst nach Westen, nach wenigen hundert Metern aber nach Nordwesten in einem wunderschönen Tal entlang wieder zur Hauptstraße zurückgeführt wer­den. Wir überqueren die Straße und setzen unseren Weg entlang des Tales fort, bis er durch den Nadelwald auf eine Lichtung stößt. Nach einer Kehre wandern wir nun anfangs sü­dostwärts, dann südlich ziemlich steil bergauf zwischen zwei Gehöften von der Nordseite her der Ortschaft Zwerchstraß zu. Im Mittelpunkt dieses Wolferstädter Ortsteils steht die Kapelle „Bea­tae Mariae Virginis“ 5 . Neben dem 1989 mit großem Engagement errichteten Feuerwehr­haus ist sie das bedeutendste Bauwerk,  beherbergt es doch ein aus dem 15. Jahr-hundert stammendes spätgotisches Holzrelief, das den Tod Mariens darstellt und von der Kir­che St. Ulrich auf dem Uhlberg stammen soll.

Von Zwerchstraß zurück nach Wolferstadt (3,9 km)

An der nördlichen Seite der Kapelle vorbei weist der Weg zunächst nach Westen. Wir biegen allerdings nach dem letzten Gehöft knapp 200 m nach Süden ab und setzen unseren Weg über das Feld mit einem herrlichen Ausblick auf Wolferstadt am Waldrand westwärts fort. Auf dem kreuzenden Schotterweg orientieren wir uns zunächst etwas rechts und wandern auf der anderen Straßenseite wieder südwestwärts weiter. Durch den Wald führt unser Weg über eine Lichtung in ein gegenüberliegendes Gehölz. Von dort folgen wir der Markierung weiter in Richtung Süden, bis wir auf unseren Herweg stoßen, der uns zu unserem Ausgangspunkt zu­rückbringt.


Ausgangspunkte
Parkplätze am Wolferstädter Dorfplatz und im Rothenberger Tal. 

Sehenswürdigkeiten
Winterlinde in Rothenberg, Hessenloch, Ruine der Ulrichskapelle am Uhlberg, Magdalenastein, Dorfkapelle in Zwerchstraß

Blick auf Wolferstadt

Kurz-Info

Gehzeit ca.: 4 Stunden

Charakter
  • Rundtour
Ausschilderung
  • einfache Beschilderung (Richtungsschilder rechts & links, Wegmarkierung)

Einstiegsmöglichkeiten

Dorfplatz
Dorfplatz
86709 Wolferstadt
Parkplatz Rothenberg
Rothenberg
Uhlbergweg
86709 Wolferstadt
Tel.: 09091 9091-0